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Klimt-Sonderführung: Die Fakultätsbilder

Die Universität Wien bietet Einblick in den größten Kunstskandal Wiens um 1900 Laut dem Entwurf von Heinrich von Ferstel aus dem Jahr 1883 waren im Großen Festsaal der Universität Wien von Beginn an Deckengemälde vorgesehen: Der "Triumph des Lichtes über die Finsternis" als Mittelgemälde, umgeben von den Fakultäten Theologie, Philosophie, Medizin und Jurisprudenz. Unterrichtsministerium und Universität wandten sich an Franz Matsch, der 1893 einen Entwurf vorlegte. Später entschied man sich, Gustav Klimt und Franz Matsch gemeinsam heranzuziehen. Die beiden Maler hatten als "Künstlerkompanie" bereits zahlreiche anerkannte Projekte umgesetzt. Nach den Entwürfen von 1894 sollte Gustav Klimt die Bilder "Medizin", "Jurisprudenz" und "Philosophie" sowie zehn Zwickelbilder und Franz Matsch das Mittelgemälde, das Bild "Theologie" sowie sechs Zwickelbilder fertigen. In den folgenden Jahren distanzierte sich Klimt zunehmend von den Vorstellungen der Auftraggeber. Er setzte sich mit zeitgenössischer europäischer Kunst – vor allem niederländischen und belgischen Symbolisten – auseinander. Ausstellungen im Künstlerhaus und in der Secession beeinflussten sein Schaffen. Die "Fakultätsbilder" gelten als ein "symbolistisches Hauptwerk" Gustav Klimts. Die Ausstellungen der "Fakultätsbilder" in der Secession machten diese einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich, und es entstand eine große heterogene Gruppe, die Kritik an den Gemälden übte. 1903 waren die "Fakultätsbilder" erstmals gemeinsam zu sehen. Gustav Klimt malte bis zuletzt an dem Bild "Jurisprudenz", wobei er stark von dem vorgelegten Kompositionsentwurf abwich. Er verlor den Zuspruch des Unterrichtsministeriums endgültig: Es gab keine Zustimmung zur Anbringung der Bilder im Festsaal. 1905 reagierte Klimt, indem er vom Auftrag zurücktrat. Er kaufte schließlich die Bilder vom Ministerium zurück und nahm keine weiteren öffentlichen Aufträge mehr an. Franz Matsch führte die restlichen Zwickelbilder an Klimts Stelle aus. Letztlich trat auch er vom Auftrag zurück. Sein Bild "Triumph des Lichtes" wurde an der Decke angebracht, die "Theologie" fand ihren Platz im Sitzungssaal der Katholisch-Theologischen Fakultät. 1943 erfolgte im Rahmen einer Ausstellung in der Secession die letzte Präsentation von Klimts "Fakultätsbildern". 1945 verbrannten sie gemeinsam mit Kompositionsentwürfen und zahlreichen anderen Werken im Schloss Immendorf in Niederösterreich. Preise: 5,00 Euro, ermäßigter Beitrag 3,50 Euro Anmeldung unter: event.univie.ac.at/fuehrungen/gustav-klimt/
Klimt-Sonderführung


Universität Wien
1010 Wien, Universitätsring 1
http://www.univie.ac.at/


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