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Art&Antique Residenz: Moderate Entwicklung

„Sie (die Messebetreiber) versprechen einem das Gelbe vom Ei; nicht nur zu Ostern.“ - Für manch einen Aussteller mag sich die Teilnahme an der ART&ANTIQUE nicht direkt im Umsatz niederschlagen. Die relativ hohen Kosten des Messestandes und Standortes im historischen Zentrum der Festspielstadt können sich allerdings über den Umweg der Werbung in verschiedensten Reportagen in TV-Sendungen oder Zeitungen durchaus rentieren. Ein exklusives Ambiente verlangt eben auch seinen exklusiven Preis. Und die Salzburger Residenz bietet der nunmehr 37. Ausgabe der Kunst- und Antiquitätenmesse wohl einen exquisiten Rahmen. Unter dem ungestümen barocken Fresko Rottmayrs an der Decke des Carabinierisaales stellte die angebotene Ware mit großformatigen Arbeiten von Hermann Nitsch, Arnulf Rainer oder Herbert Brandl ein zeitgenössisches Äquivalent von derselben Authentizität und Kraft dar. Diesem spannungsreichen Gegenüber österreichischer Malerei begegnete die Kauflust der Besucher allerdings eher gelassen. Zu Ostern scheint man sich mehr am traditionelleren Angebot zu orientieren, im Sommer wäre das umgekehrt, so nicht nur einer der 37 AusstellerInnen. Im Allgemeinen genoss man das internationale Festspielpublikum, die musikalischen Veranstaltungen, die wunderbare Stadt und die mit den Jahren familiär gewordene Beziehung zwischen den altbekannten Kollegen, Partnern und Kunden. Giese & Schweiger zeigten sich zufrieden - das Geschäft mit den Gemälden des 19. und 20. Jahrhunderts bewährt sich hier seit Jahren. Auch Gérard Schneider (Galerie Francaise, München), der mit einem vielfältigen Angebot an qualitätvollen Zeichnungen und Druckgraphiken der klassischen Moderne auch schmäleren Budgets entgegenkam, mochte nicht klagen. Seine viel reportierte Picasso-Zeichnung war am zehnten Ausstellungstag zwar nicht verkauft, aber das Interesse wäre groß. Desselben berichtete Franz Schauer (Krems) von seinen steinernen barocken Skulpturen und Brunnen, die Farbholzschnitte von Hans Frank mit der sensiblen atmosphärischen Stimmung venezianischer Ansichten waren hingegen ganz übersehen worden. Das Kunsthaus Wiesinger (Wels) zog wieder mit seiner Kombination von amerikanischer Pop Art und europäischem Mobiliar vergangener Jahrhunderte Investitionslustige erfolgreich an. Eines der erwarteten Highlights der diesjährigen ART&ANTIQUE, das Porträt Martin Luthers von Lucas Cranach d. Ä., blieb leider eines Anwärters wegen zu Hause, Senger Bamberg tröstete aber durch die erstklassige Güte einer reichen Anzahl gotischer Skulpturen. Erstmalig stellte Franz Kling seine Singvogelautomaten aus dem 19. und 20. Jahrhundert auf der ART&ANTIQUE aus und erfreute sich großer Nachfrage, für seine feinen Kostbarkeiten ist das Salzburger Pflaster genau das richtige. Ebenso erfolgreich erwies sich die erste Messebeteiligung für die Galerie Kunst der Antike aus Linz, der internationale Zustrom in der Festspielsaison hat sich bewährt. Und nicht zuletzt brachte diesmal die bäckerstrasse 4 – plattform für junge kunst (Wien) frischen Wind in die ehrwürdigen Räumlichkeiten der Residenz. Auch wenn einige alteingesessene Aussteller ausgefallen sind, die BesucherInnen konnten sich an den neuen Impulsen erfreuen, welche die traditionsreiche Messe lebendig und entwicklungsfähig gestalten.
Mehr Texte von Margareta Sandhofer

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Art&Antique Residenz
31.03 - 09.04.2012

Residenz Salzburg
5010 Salzburg, Residenz Salzburg
Tel: +43 (1) 587 12 93, Fax: +43 (1) 587 12 93 /20
Email: office@mac-hoffmann.com
http://www.artantique-residenz.at


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