Werbung
,

Andrey Klassen, Sarah Pichlkostner: Malerei als Möglichkeitsraum

Schon mit Rowena Hughes ist der im Jänner eröffneten Galerie Renner Prinz ein anspruchsvoller Start geglückt. Die britische Künstlerin hat für ihr österreichisches Solodebüt Seiten aus 50er-Jahre-Lehrbüchern über Architektur und Fotografie mit Siebdrucken und Zeichnungen überarbeitet. Das Ergebnis: Geometrische Kompositionen, die mit den formalen Strukturen des Ausgangsmaterials intelligent zusammenspielen. Unter dem Titel „we do have a problem“ spannen die Neuankömmlinge im Wiener Galeriebetrieb nun zwei Positionen zusammen, die auf den ersten Blick nur wenig gemein haben. Andrey Klassen (*1984) und Sarah Pichlkostner (*1988) teilen allerdings das Interesse am Arbeiten mit und auf Papier, den Sinn für Zeichenhaftigkeit und jenen für unterschiedliche Abstraktionsgrade. Andrey Klassens Tuschearbeiten oszillieren zwischen Malerei und Zeichnung. Sie gleichen szenischen Entwürfen für geheimnisvolle Erzählungen, die sich aus Mythen, Filmen, Literatur, Märchen, Comics, Alltag, Kunstgeschichte, Natur und Religionen zu speisen scheinen. Farblich lotet der Künstler die vielfältigen Schattierungen zwischen Schwarz und Weiß aus. Auch das Spiel mit unterschiedlichen Perspektiven sowie das Integrieren abstrakter Elemente in figurative Kompositionen beherrscht er virtuos. Die Installationen von Sarah Pichlkostner weisen dagegen deutlich in die Richtung eines erweiterten Malereibegriffs. Die Künstlerin überzeugt in dieser Hinsicht mit fragilen Arbeiten aus klassischen Malereiutensilien wie Hasenhautleim und Pigmente. Dünnen Häuten gleich sind diese zum Beispiel über ein Stahlobjekt gehängt – gerade so, als würde sich der Prozess der Formwerdung erst vor den Augen des Betrachters vollziehen. Zarte, transparent wirkende Membranen aus unterschiedlichen Materialien schichtet die Künstlerin in ihren kleinformatigen Collagen übereinander. Auch hier sickert die konzentrierte Auseinandersetzung mit dem Medium Malerei durch. Denn Pichlkostner wertet darin Farbe gegen Farbe, Form gegen Form und Material gegen Material.
Mehr Texte von Manisha Jothady

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Andrey Klassen, Sarah Pichlkostner
22.03 - 05.05.2012

Galerie Renner Prinz
1040 Wien, Margaretenstraße 9 (Ecke Schleifmühlgasse)
Tel: +43 676 3317950
Email: renner@rennerprinz.com
http://www.rennerprinz.com/
Öffnungszeiten: Di-Fr 12-18.30
Sa 12-15.30


Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: