Werbung
,

Pirmin Blum - with one´s own eyes: Sehen

Erstens „The logic of being interrupted“: Ein hüfthoher Erdhaufen hält einen Monolog in der Mitte des Raumes, aufgehügelt auf einem Podest, ein Lichtspot ruht auf seinem Gipfel, und auf der Rückseite, halb zugeschüttet vom Erdberg, ein Souffleurkasten. - Hat die Erde ihren Text vergessen? Hat sie vergessen, welche Rolle sie spielt? Wer souffliert? - Umgekehrt die Frage: Was birgt das Gebirg? Was ist ge-/verborgen im Berg? Nach Pirmin Blums eigener Empfindung ist Erde sowohl Lebensspeicher, Lebensspender als auch eine Art narratives Gedächtnis. Zweitens „Untitled“: Je nach Bedarf häufig oder selten flackerndes Neonlicht – in gewisser Weise eher zu betiteln als „The unlogic of being interrupted“. Drittens „Untitled (Black Beauty)“: Ein Korridor führt zum nächsten Raumkubus, der aber seinerseits gleichsam (nur) als Korridor, als Tunnel fungiert. (beide in schwarze, im Licht glänzende Verpackungsfolie gekleidet), denn dahinter lockt noch einmal ein Lichtraum. Viertens „with one’s own eyes“: Hier nun also Galerieraum im gängigen Sinn mit Bildwerken an der Wand, nämlich fünf großformatige Druckgrafiken. Sujets sind überlebensgroße Aufnahmen der Antlitze von Skulpturen Donatellos und Michelangelos. Aus den Schwarz-Weiß-Abbildungen wurden die „toten“ steinernen Augen ausgeschnitten und durch „lebendige“ Farbfoto-Augen von Schauspielerpersönlichkeiten der 1970er und 80er Jahre ersetzt. Wer sieht wen?! Wer beobachtet wen aus welcher (Zeit)Perspektive?! Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt, darin die Augenäpfel reiften. (...) denn da ist keine Stelle, die dich nicht sieht. Du mußt dein Leben ändern. (Rainer Maria Rilke, Archaischer Torso Apollos, 1907) Sicherheitshalber: With one's own eyes – der Ausstellungstitel bezieht sich auf die englische etymologische Begriffserklärung von „autopsy“ (Autopsie) Und: Die Ausstellung ist noch einige Tage - bis 20. Feber mit eigenen Augen zu sehen. dann nur mehr in Abbildungen. Tipp für Sammler: Es gibt sieben Sujets für die Grafiken, je in einer Auflage von acht Stück.
Mehr Texte von Aurelia Jurtschitsch

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Pirmin Blum - with one´s own eyes
16.12.2009 - 20.02.2010

Winiarzyk
1010 Wien, Eschenbachgasse 7
Tel: +43 699 11911606
Email: karol@gallerywiniarczyk.com
http://www.gallerywiniarczyk.com
Öffnungszeiten: geschlossen


Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: