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Othmar Zechyr - Zeichnungen aus drei Jahrzehnten: Von Findlingen und anderen Verdichtungen

Verdichtung von Linien und Strichen - zumeist einer Tuschefeder -, das Spiel mit der Fläche und dem imaginären Raum des Papiers sind die Charakteristiken der Arbeiten. An ihnen ist auch abzulesen wie sehr es diesem Künstler anscheinend um ein Raum- Nehmen, Platz-Ausfüllen und Wahrgenommen-Werden ging, sind doch nicht selten aus feinen aber schnell gesetzten Strichen gewachsene Monumente zu sehen - Haufen oder Brocken, aber auch fantastische Architekturen. Es sind stets gewachsene, nie konstruierte Formen und Figuren die seine Zeichnungen bevölkern, und ebenso wie diese Gebilde aus dem Akt des Zeichnens heraus entstanden scheinen, scheint sein gesamtes künstlerisches Schaffen aus seinem Leben heraus entstanden zu sein. Dass es kein besonders glückliches und erfülltes war, lässt sich zwar an den gezeigten Blättern ablesen, dennoch sind diese stets von einer spielerischen Leichtigkeit, vor allem was die Strichführung betrifft, durchzogen. Das Zechyr aus Oberösterreich war und ihn die oft schroffe Schönheit der Gegend ebenso wie seine „Karriere“ in den verschiedensten Erziehungsheimen prägte, lässt sich besonders gut an der Tuschezeichnung „Vorchdorf“ von 198.ablesen. Hier meint man beinahe die feuchte Kühle im Herbst zu spüren, wenn die Felder frisch geackert wurden. Eine ruppige oft gewöhnungsbedürftige Sprache sprechen seine Zeichnungen genau so wie eben nur jemand mit seiner Biographie und Herkunft sprechen kann. Dass diese Arbeiten auch 13 Jahre nach Zechyrs Tod noch zu überzeugen vermögen, lässt hoffen, dass sie ihren Platz in der Kunstgeschichtsschreibung finden und nicht ein weiteres Mal in Vergessenheit geraten werden.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Othmar Zechyr - Zeichnungen aus drei Jahrzehnten
18.09 - 15.11.2009

Galerie Lang Wien
1010 Wien, Seilerstätte 16
Tel: +43 (0)676 3353 641
Email: glw@glw.at
http://www.galerielangwien.at
Öffnungszeiten: geschlossen


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