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Richard Jackson - Bank Job: Plumeau bis Plafond

Der Mann hat in mehr als vierzig Jahren mehr als dreißig Einzelausstellungen angehäuft. In den Sechzigern trieb er sich mit John Baldessari herum, später mit James Lee Byars. Willoughby Sharp hat früh über ihn geschrieben, Rosalind Krauss auch, dann Peter Schjeldahl oder Pontus Hulten. Bei soviel Päpsten muss man sich über die Absolution nicht sorgen. Und doch ging der Segen des universalen Rufs an ihm völlig vorüber. Der Mann heißt Richard Jackson. Er ist Künstler. Wer ihn kennt, soll aufzeigen. Vielleicht ist es der Name (welcher Künstler in Österreich heißt Josef Huber?). Vielleicht ist es die Tatsache, dass er aus Sacramento kommt und in Kalifornien zumindest geblieben ist. Vielleicht liegt es daran, dass er offenbar lieber Wild erlegt als ein Bild erwägt. Jackson hat mit Dieter Roth gewerkt. Vielleicht sieht sein Oeuvre für die Amerikaner zu eindeutig nach Fluxus aus. Und er hat mit Edward Kienholz gewirkt. Vielleicht schmeckt seine Arbeit überhaupt zu stark nach Epigonentum. Jedenfalls ist Richard Jackson jetzt in der BAWAG Foundation zu entdecken. Wuchernd geht es dort zu, zugestellt mit allerlei Malerutensilien und Jagdtrophäen und knapp lebensgrossen Plastikexemplaren seines Maskottchens, des Bären. Wie bei Roth oder Kienholz ist nichts geordnet und alles zusammengerührt. In einer Koje ist ein Bett aufgebaut, sein Überzug ist vollgesogen mit Farbe. Das Möbel lässt sich in die Höhe hieven, und von der Decke schmiert sich die Buntheit auf die Decke, vom Plumeau zum Plafond. Derart schreibt sich die Ästhetik des Richard Jackson. Jackson ist ein Witzbold: Im Keller hängen Zeichnungen, in denen des Meisters Wappentier Unerhörtes erlebt wie einst Winnie-The-Pooh. Jackson ist auch ein Abenteurer: Er träumt, so erzählt es trümmerreich eine Installation, davon, mit seiner Cessna in ein Hochhaus zu krachen. Und so weiter. Richard Jackson mit seiner Kunterbuntkunst: Wer aufzeigen will, sollte ihn kennen. -- Weitere Arbeiten von Richard Jackson sind in der Ausstellung PAINT BEAR von 16. Mai bis 29. Juni 2002 in der Gabriele Senn Galerie (Schleifmühlgasse 1A, 1040 Wien) zu sehen.
Mehr Texte von Rainer Metzger

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Richard Jackson - Bank Job
08.05 - 30.06.2002

BAWAG Foundation
1040 Wien, Foundationsquartier, Wiedner Hauptstraße 15
Tel: +43 1 504 98 80 38, Fax: +43 1 504 98 80 39
Email: foundation@bawagpsk.com
http://www.bawag-foundation.at
Öffnungszeiten: Di bis So, feiertags 11 bis 18, Do bis 20 Uhr


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