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Saisonauftakt an der Freyung

17,3 Millionen Euro hat das Auktionshaus "im Kinsky" im Laufe des vergangenen Jahres über Auktionen zusammengeklopft. 2007 stieg der Umsatz damit um 33 Prozent, womit es als das bislang beste Geschäftsjahr in die Chronik des Unternehmens einging. Am 15. und 16. April startet mit dem 68. Hammerschwingen Otto Hans Resslers offiziell die neue Saison, 500 Bilder und Antiquitäten sollen zwischen vier bis sechs Millionen Euro einspielen. Asiatika künftig ohne eigenen Katalog Und der Auftakt geht mit einer kleinen inhaltlichen Justierung über die Bühne. Der erst im vergangenen Jahr etablierten Sparte Asiatika wird ab sofort kein eigener Katalog mehr gewidmet, stattdessen gelangen die Objekte innerhalb der Sektion Antiquitäten zur Versteigerung, aktuell 35 Positionen. Zu den Besonderheiten der am 16. April verteilten Odien zählt neben dem prächtigen Emailhorn 8000-16.000), in Wien um 1870 mit all dem damals gewünschten Antiken-vor-Goldgrund-Dekor ausgeführt, vor allem die exotischen Zeitmesser: neben einer gotischen Hausuhr etwa die Schwarzwälder Flötenuhr, datiert um 1800, die reparaturbedürftig mit einer Taxe von 7000-12.000 Euro lockt, oder eine barocke Kirchturmuhr (5000-10.000 Euro). Zu den wertvollsten Stücken dürfte eine französische Tapisserie aus dem 18. Jahrhundert gehören. Die aus feinster Wolle und Seide gewebte Parklandschaft mit Tieren könnte ebenso wie ein Brüsseler Pendant bis zu 32.000 Euro bringen. Ambitionierte Wünsche Der Angebotsschwerpunkt liegt wie stets in der Sektion bildender Kunst, in der am 15. April Alte Meister, Gemälde des 19. und 20. Jahrhunderts sowie Zeitgenössische Kunst angeboten werden. Abseits der üblichen Protagonisten findet sich zwar auch die eine oder andere Verlockung für Kenner, aber auch so genannte "Wanderpokale", zu deren Eigenschaft nicht die Marktfrische zählt. Die malerische Qualität von Carl Schuchs "Apfelstillleben" ist unbenommen, mit einer Schätzung von 80.000-130.000 Euro geht es aktuell ins Rennen, im April 2005 hatte es an der Freyung bei einer Taxe von 150.000-220.000 Euro noch für derer 170.000 den Besitzer gewechselt. Und auch das Titellos der Auktion, Ferdinand Georg Waldmüllers "Der Guckkastenmann" von 1850, ist zumindest in Fachkreisen nicht unbekannt und wurde etwa auch schon dem Liechtenstein Museum angeboten. Dort gibt es kein Interesse, auch, weil es sich um die dritte Version eines Themas handelt, in der die Spontaneität des Ausdrucks für Versierte nicht mehr vorhanden ist. Ganz anders als Waldmüllers "Die unterbrochene Wallfahrt" (1853), für die Kräftner – mit Unterstützung des Bundesdenkmalamtes, das eine Ausfuhr nicht genehmigt hätte – im Dorotheum 2005 1,1 Millionen netto berappte. "Der Guckkastenmann" hat seitens des Bundesdenkmalamtes wohl freies Geleit erhalten. Die erste Ausführung entstand 1847 als "Kinderlust" für den Fürsten Esterházy und befindet sich heute im Nationalmuseum Budapest. Für einen Privatsammler oder auch kleinere Institutionen werden die museale Qualität und die Beliebtheit des Motivs dennoch überzeugen. Das ambitionierte Ziel: Zumindest eine Million, wenn nicht 1,5 Millionen Euro soll das Werk einspielen. www.imkinsky.com
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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