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sechs hoch 3 / Joerg Auzinger, Werner Ignaz Jans: Weniger wäre mehr.

Events wie die Galerientage bei denen mit erhöhtem Publikumsandrang zu rechnen ist, verlocken natürlich dazu, möglichst einen Querschnitt durch das Programm zu präsentieren. Gleich sechs Positionen sind bei Galeristin Schafschetzy zu sehen. Canan Dagdelen setzt sich nicht nur in der filigranen zweiteiligen Porzellanarbeit "p.lace" mit der Frage des Ortes gekonnt und in den Tontafeln mit Schrift und Struktur auseinander. 12 wie Skizzen anmutende Zeichnungen der plüschig schuhartig-gespiegelten rundum Skulptur zeigt Julie Hayward. Gustav Troger vereint in der Spiegelsplitterarbeit "Hybrid. Happy Entropy" eine Arbeit von Robert Smithson mit "Placebo" von Felix Gonzales Torres. Fotografische Streifzüge durch Architektur lässt Silvia M. Grossmann mit ihren Fotokopien erleben, die sie mit Drahtgerüsten wieder in die Dreidimensionalität überführt. Neben den wandgreifenden skulpturalen Raumzeichnungen aus diversen Hölzern von Uwe Hauenfels finden sich noch Fotoarbeiten in Kunstharz von Kurt Straznicky - weniger wäre hier mehr gewesen. Dass auch zwei Künstler nicht unbedingt Gemeinsames eint, zeigt die Schau von Werner Ignaz Jans und Jörg Auzinger, die in dem kleinen Showroom von tazl. das Auslangen miteinander finden müssen. Spannend, dass sich die subtile interaktive Medienarbeit von Auzinger hier spielend gegen die zum Teil massiv expressiv schweizerische plastische Holzfigürlichkeit durchsetzen kann. "swissmade" gegen "Blind spot: Die Beobachtung des Beobachters" heißt die Devise. Eine closed circuit Situation bekannt aus der Zeit Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre hat sich der Schüler von Richard Kriesche und Peter Weibel mit neuem Medium und weiterem Ansatz vorgenommen. Der Betrachter wird in den Mittelpunkt gerückt und in den Loop aus einem found footage Material des Hitchcock-Klassikers "Das Fenster zum Hof" als Reflexion in Linse und Fensterglas in ein Subjekt- und ein gegenüber liegendes Objektfenster eingeschrieben, das von zwei Livevideocams "beobachtet" wird, wodurch sich das Subjekt/Objektverhältnis aufhebt.
Mehr Texte von Sandra Abrams

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sechs hoch 3 / Joerg Auzinger, Werner Ignaz Jans
16.03 - 12.05.2007

Galerie Schafschetzy / Galerie Tazl
4010 Graz,


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