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Keine Null, aber die Statistik ...

Gemeinsam mit Heinz Mack und Otto Piene begründete Günther Uecker die Künstlerbewegung ZERO. Seitdem ist sein Werk fester Bestandteil der jüngeren Kunstgeschichte und mittlerweile auch des Auktionsmarktes. In seiner Contemporary Week bringt das Dotoheum am 27. November gleich drei Werke Ueckers zur Auktion. Neben zwei klassischen „Nagelbildern“ befindet sich darunter auch ein Schriftwerk, das die handgeschriebenen Verse 1 bis 10 aus dem Johannes-Evangelium links kombiniert mit einem Aschebild auf Papier und rechts wiederum mit einem Nagelsujet. Eine interessante Ergänzung zu den bekannten Nagelreliefs die auf 200.000 bis 300.000 Euro geschätzt ist. ZERO-Kollege Otto Piene ist in der selben Auktion mit der wesentlich günstigeren Feuer- und Pigmentarbeit „Nach April“, 1976 vertreten (€ 55.000 – 75.000). Im Millionenbereich rangieren die Gemälde von Anselm Kiefer, von dem in der Auktion ein Auqarell zu „günstigen“ 200.000 bis 300.000 Euro angeboten wird. Zum selben Schätzwert versteigert wird das Gemälde „Einklang“ von Ernst Wilhelm Nay aus dem Jahr 1953, der gemeinsam mit Hans Hartung, A.R. Penck, Gotthard Graubner, Gerhard Richter und einigen weiteren Künstlern den „deutschen Block“ in dieser Auktion bildet. Stark vertreten wie immer im Dorotheum Kunst aus Italien wobei das Toplos diesmal immerhin von einer Künstlerin kommt: Integrazione Ovale aus dem Jahr 1958 von Carla Accardi ist eines von nur vier (!) Werken von Künstlerinnen in der Hauptauktion zeitgenössischer Kunst die immerhin 93 Werke umfasst. Dazu gehören noch Maria Lassnigs „Blasse Hockende“ aus 1971/72, ein Diptychon von Eva Schlegel und ein Ölbild von Martha Jungwirth.

Eine schlechte Statistik, die in der mit günstigeren Werken bestückten Auktion Post-War und Zeitgenössische Kunst II etwas aufgebessert wird, dort sind dann unter 212 Kunstwerken immerhin Arbeiten von elf Künstlerinnen zu finden, darunter Esther Stocker, Kiki Kogelnik und Deborah Sengl. Das geringe Angebot könnte natürlich bedeuten, dass sich KunstsammlerInnen nur schwer von Werken der Künstlerinnen trennen und man daher bei den Auktionen diesmal zuschlagen sollte. 

Die Auktionen der Dorotheum Contemporary Week

--> Post-War und Zeitgenössische Kunst I 27.11.2018, 18:00 Uhr
--> Juwelen 28.11.2018, 14:00 Uhr
--> Klassische Moderne 28.11.2018, 17:00 Uhr
--> Post-War und Zeitgenössische Kunst II 29.11.2018, 17:00 Uhr

Mehr Texte von Werner Rodlauer

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