Art & Antique: Salzburger Festspiele für Sammler
Die Salzburger Version der Art & Antique ist stets von großer Bedeutung, da sie während der Osterfestspiele stattfindet. Diese gelten unter Kennern als noch exklusiver als deren Pendant im Sommer. Davon profitiert auch der Kunstmarkt, weshalb nun bereits die 43. Ausgabe der Kunst- und Antiquitätenmesse stattfindet.
Auffallend ist, dass das besonders in Wien groß vermarktete Jubiläumsjahr (100. Todestag Schieles, Klimts, Wagners und Mosers) hier weniger hervorgehoben wird. Dies mag eine angenehme Abwechslung sein. Freilich halten beispielsweise das Kunsthaus Wiesinger als auch Wienerroither & Kohlbacher die Fahne des Jubiläumsjahres mit Werken Schieles und Klimts hoch. Das eigentliche Highlight bei Wienerroither & Kohlbacher - wie eigentlich der gesamten Messe - ist allerdings das Ölgemälde "Deux musiciens", ein Spätwerk Pablo Picassos aus den Jahre 1965 (im niedrigen achtstelligen Bereich, Preis auf Anfrage).
Die Galerie Zimmermann Kratochwill präsentiert unter anderem einen kraftvollen, dynamischen Nitsch in kräftig-leuchtenden Farben (Schüttbild, 2015, Acryl auf Leinwand, 200 x 150 cm, EUR 48.000).
Ebenfalls auf österreichische Kunst setzt die Galerie Kovacek Spiegelgasse mit einem offen und leicht gemalten Blumenbouquet Olga Wisinger-Florians, das die Künstlerin in ihrem Tagebuch angeblich selbst als eines ihrer schönsten bezeichnete (EUR 250.000). Im Bereich der Vitrinenobjekte präsentiert man einen extrem seltenen Krautstrunk aus dem 2. Viertel des 16. Jahrhunderts, der ehedem als Trinkgefäß diente (EUR 45.000).
Geradezu avantgardistisch ist ein Salzgefäß bei Kunsthandel Kolhammer, bedenkt man die frühe Entstehung von 1898. Das in getriebenem Silber ausgeführte und mit Chrysoprasen geschmückte Objekt stammt von Charles Robert Ashbee und wurde in der Glasgower School of Arts and Crafts ausgeführt (EUR 17.000). Weiters findet sich auf demselben Stand ein Programmentwurf Alphonse Muchas von 1902, entstanden für das Deutsche Theater in New York (Gouache, Aquarell, vergoldet auf Papier, EUR 115.000).
Bei Christian Eduard Franke findet sich ein exquisites französisches Bureau Plat, um 1785. Es trägt den Meisterstempel von C. Lebesgue (Meister ab 1771, Mahagoni, Messingeinlagen, Schreibfläche fachgerecht und originalgetreu ergänzt, EUR 65.000).
Von vorzüglicher Qualität ist auch eine ausdrucksstarke Heilige Elisabeth aus Lindenholz mit Originalfassung (Passau, um 1480), die dem Meister des Schongauer Altars zugeschrieben wird (Kunsthandel Runge, EUR 68.000).
Über alle Bereiche lässt sich feststellen, das dass das Niveau in Salzburg ein ausgesprochen hohes ist - Tendenz steigend. Zu beobachten ist weiters, dass auch klassische Kunsthändler sich mehr und mehr der zeitgenössischen Kunst verschreiben. Salzburg ist und bleibt also - gerade während der Festspielzeit - ein Eldorado für Sammler und Kenner qualitätvoller Kunst.
24.03 - 02.04.2018
Residenz Salzburg
5010 Salzburg, Residenz Salzburg
Tel: +43 (1) 587 12 93, Fax: +43 (1) 587 12 93 /20
Email: office@mac-hoffmann.com
http://www.artantique-residenz.at