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Kunst und gesellschaftlicher Wandel

Aktuell findet in Innsbruck unter der Leitung der Regisseurin und Kulturproduzentin Tereza Kotyk die dritte Ausgabe der Innsbruck International Biennial of the Arts statt. Unter dem Titel „Agents of Social Change“ sind noch bis 25. März Ausstellungen an zehn Orten zu sehen; ein Schwerpunkt liegt heuer auf Performances, Theater und Film.

Die Innsbruck International hat ihr Hauptquartier diesmal im Fotoforum aufgeschlagen, wo das von Ulrich Schreiber initiierte Filmprojekt „What matters“ im Loop läuft: 30 internationale Kulturschaffende verlesen jeweils einen Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Die anzustrebenden Spielregeln für den gesellschaftlichen Wandel, zu dessen AgentInnen der Biennale-Titel KünstlerInnen, KuratorInnen und BesucherInnen ausruft?

Zwei Themenstränge sind es, denen die KuratorInnen (Tereza Kotyk, Franziska Heubacher, Jürgen Tabor, Chris Clarke) besondere Aufmerksamkeit schenken und die sie auch in ihren Verflechtungen sichtbar machen: Die Herausforderungen, vor die uns digitales Zeitalter einerseits und Migration andererseits stellen. Von 22. bis 24.3. werden etwa die Kellergewölbe von Schloss Büchsenhausen zum Schauplatz des dritten Teils der „Neuen Europäischen Tragödie“ von God‘s Entertainment – in einem „fremdenfreien Schutzbunker“ soll der Preis deutlich werden, der für die von Rechtspopulisten beschworene „Sicherheit“ zu bezahlen ist.

Die in den USA geborene Künstlerin Addie Wagenknecht hat den in diesem Jahr erstmals vergebenen Special Recognition Award erhalten. In ihrer Performance „Black Hawk Paint“ lässt sie im Innenhof der Innsbrucker Hofburg teils mit Schießpulver, teils mit Farbe beladene Drohnen zu Vehikeln der Malerei werden.1) Unterdessen verweist sie in ihrer Ausstellung in der Galerie A4 mit Arbeiten wie „Saint Tinder“ oder „Asymmetric Love“ auf die seltsame Nähe, auf die wir uns mit smarten Objekten wie Mobiltelefonen einlassen.

Ein erklärtes Ziel der Biennale ist es, Ausstellungen und Performances in Dialog mit den BesucherInnen sowie mit den jeweiligen Orten zu bringen. Besonders gelungen ist dies im Fall von Marcus Coates’ „The Sounds of Others: A Biophonic Line“, das inmitten des Innsbrucker Hofgartens nach Gemeinsamkeiten zwischen menschlichen und tierischen Stimmproben sucht.

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1) Die für den 10. März angesetzte Performance von Addie Wagenknecht musste wegen Schlechtwetter verschoben werden – neuer Termin ist derzeit noch keiner bekannt.

Das Gesamtprogramm unter --> 2018.innsbruckinternational.com

Mehr Texte von Verena Gstir

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