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Zensurvorwürfe auf der Kunstmesse ARCO in Madrid

Die IFEMA, die Betreibergesellschaft der Madrider Messehallen, in denen zur Stunde die Kunstmesse ARCO eröffnet wird, muss sich den Vorwurf der Zensur gefallen lassen. Sie hatte die Galerie Helga de Alvear aufgefordert, die 24-teilige Fotoserie des spanischen Künstlers Santiago Sierra von ihrem Messestand zu entfernen „um Probleme zu vermeiden“.
Das Kunstwerk mit dem Titel „Politische Gefangene im heutigen Spanien“ zeigt verpixelte Gesichter von Inhaftierten, darunter auch Oriol Junqueras (von Januar 2016 bis Oktober 2017 Vizepräsident der katalanischen Regionalregierung) und Jordi Sànchez (Präsident des Assemblea Nacional Catalana, der Unabhängigkeitsbewegung Kataloniens). Beide Verhaftungen stehen im Zusammenhang mit der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung und dem umstrittenen Referendum vom Oktober 2017.

Dem Verlangen nach der Entfernung des Kunstwerks durch die IFEMA waren wohl Diskussionen in der spanischen Regierung vorangegangen. Fernando Benzo, Staatssekretär für Kultur wird in spanischen Medien mit der Aussage „In Spanien gibt es keine politischen Gefangenen“ zitiert. Er habe das Kunstwerk nicht gesehen und stellt jede Form der Intervention seitens der Regierung in Abrede.

Die IFEMA argumentiert die Aufforderung zur Entfernung des Werks mit der potentiellen medialen Aufregung die es hätte entfalten können und die von der Gesamtheit der teilnehmenden Galerien abgelenkt hätte. Dass sie damit genau das Gegenteil erreicht hat, war wohl so nicht vorgesehen.

Links
--> ARCO Madrid
--> Santiago Sierra auf Facebook

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Abbildung: Santiago Sierra auf Facebook

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