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Thomas Demand erhält den Großen Kunstpreis Berlin 2018

Der Bildhauer und Fotograf Thomas Demand erhält den Großen Kunstpreis Berlin 2018. Die Akademie der Künste Berlin vergibt den mit 15.000 Euro dotierten Preis jährlich und im Turnus ihrer sechs Sektionen im Auftrag des Landes Berlin. Demand mache uns klar, „dass die größte Täuschung das Abbilden der Realität ist und unser kaum erschütterbarer Glaube daran, dass es die Wirklichkeit wiedergeben und darstellen kann“, so die Jury, der die Akademie-Mitglieder Tacita Dean, Wulf Herzogenrath und die Kunsthistorikerin und Direktorin der Staatlichen Kunstsammlung Dresden, Marion Ackermann, angehören.

Thomas Demand fertigt aus Papier detailgetreue Modelle von (Tat-)Orten an, die auf Pressefotos dokumentiert sind, um diese Papiermodelle wiederum zu fotografieren. Mit der Fotografie seines Nachbaus des Oval Office gelangte er auf den Titel des New York Times Magazine in der wirklichen Medienwelt, derer er sich sonst bedient.

Der 1964 in München geborene, seit 1996 in Berlin und seit einigen Jahren auch in Los Angeles lebende Künstler studierte Ende der 1980er Jahre an der Akademie der Bildenden Künste in München und anschließend an der Kunstakademie Düsseldorf Bildhauerei bei Fritz Schwegler. 1994 absolvierte er einen Master-Abschluss am Goldsmiths, University of London. Von 2010 bis 2011 war er Getty Scholar am Getty Research Institute in Los Angeles. Seit 2011 ist er Professor an der HFBK Hamburg im Studienschwerpunkt Bildhauerei mit Schwerpunkt Fotografie. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre stellt Demand international aus. 2005 zeigte das MoMA in New York anlässlich der Eröffnung seines Neubaus eine Solo-Ausstellung. Große Einzelausstellungen richteten ihm außerdem die Fondazione Prada im Rahmen der Biennale von Venedig (2007), die Hamburger Kunsthalle (2008) und die Neue Nationalgalerie in Berlin (2009/10) aus. Das Nouveau Musée National in Monaco beauftragte ihn 2010 als Kurator der ersten Ausstellung in dem neu eröffneten Museum. 2014 war er mit seinen Arbeiten Kontrollraum und Vault in der Ausstellung „Schwindel der Wirklichkeit“ der Akademie der Künste vertreten.

Den Kunstpreis Berlin, jeweils dotiert mit 5.000 Euro, in der Sparte Bildende Kunst erhält der in Danzig geborene Maler und Videokünstler Dominik Lejman, in der Baukunst der an der ETH Zürich lehrende Architekt und Ingenieur Philippe Block, in der Musik die ukrainische Komponistin Anna Korsun, in der Literatur Daniela Danz, in der Darstellenden Kunst der australische Regisseur Simon Stone und in der Film- und Medienkunst der Fotograf und Videoinstallateur Christoph Brech.

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Abbildung: Thomas Demand, photo by C. Lange CC BY-SA 3.0

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