Werbung
,

Let`s get Loud! Das mumok-Programm 2018

Laut könnte, ja sollte es im mumok 2018 werden, zumindest bei der Ausstellung „Doppelleben“ die ab dem 16. Juni gezeigt wird. Die Ausstellung beleuchtet nämlich die Verbindung von bildender Kunst und Musik und zeigt KünstlerInnen, die Musik gemacht haben bzw. immer noch machen. Anders als bei der Vorlage zur Ausstellung, Jörg Heisers Buch „Dopelleben. Kunst und Popmusik“, geht die Ausstellung aber zurück zum Beginn des 20. Jahrhunderts, etwa zu Marcel Duchamp und den Lärminstrumenten des Futurismus. Einen besonderen Schwerpunkt wird die Ausstellung auf das Musikschaffen österreichischer KünstlerInnen legen, von Christian Ludwig Attersee, über (natürlich) Hermann Nitsch, das von Peter Weibel und Loys Egg gegründete Hotel Morphila Orchester bis zu Heimo Zobernig, Hans Weigand, Christian Kosmas Mayer und Manuel Gorkiewicz. Einige Live-Acts sollen die von Eva Badura-Triska und Musikspezialist Edek Bartz kuratierte Ausstellung zusätzlich beleben.

Beginnen wird das Ausstellungsjahr aber eher schüchtern, mit einer Retrospektive des zeichnerischen Werks von Bruno Gironcoli (1936 – 2010), dem großen Außenseiter der heimischen wie internationalen Kunstszene. Seine eigenwilligen Skulpturen waren immer begleitet von Zeichnungen und Collagen, deren 150 einer Auswahl von 25 Skulpturen gegenübergestellt werden. Die Ausstellung wird begleitet von drei Galerie-Präsentationen, der Galerie Krinzinger (dort gemeinsam mit Hans Schabus), der Galerie Elisabeth und Klaus Thoman und der Galerie bei der Albertina.
Gleichzeitig mit Gironcoli zeigt das mumok Auszüge aus der Sammlung des Berliner Galeristen Alexander Schröder, der 1994, noch als Student an der Hochschule der Künste gemeinsam mit Thilo Wermke die Galerie Neu gegründet hatte. Die heute in einem ehemaligen Heizhaus im Innenhof der Linienstraße 119 in Berlin Mitte logierende Galerie war Sprungbrett für viele Künstlerkarrieren der Berliner, später auch internationalen Kunstszene.
Im März baut die amerikanisch-belgische Künstlerin Cécile B. Evans ein Filmsetting in die Ebene -2 des mumok. Dort zeigt sie den ersten Teil ihrer auf drei Episoden ausgelegten Fernsehserie „Amos’ World“. Ein Film über die Konfrontation eines Architekten mit den BewohnerInnen seiner ideal geplanten Wohnsiedlung, die sich partout nicht so verhalten wollen, wie es dem kommunalen Geist einer kapitalistischen Gemeinschaft entsprechen sollte.
Zur selben Zeit zeigt das mumok seine zweite Sammlerausstellung des Jahres, mit Teilen der Kunstsammlung des Fotografen und ehemaligen Professors für Fotografie an der Fachhochschule Aachen, Wilhelm Schürmann.

Im Sommer eröffnet das mumok eine Fotoausstellung, die hundert Jahre österreichische Geschichte und Politik anhand der Fotosammlung des mumok, aus neuer Perspektive präsentieren will. Dazu zeigt das Museum das Werk von zwei bedeutenden Filmemachern der österreichischen Nachkriegsavantgarde: Kurt Kren und Ernst Schmidt Jr. Speziell die wissenschaftlichen Nachlässe sollen das filmische Werk der beiden Künstler durch diese Ausstellung besser verständlich machen. Neben den beiden historisch angelegten Ausstellungen zeigt die 1981 geborene deutsche Künstlerin Loretta Fahrenholz ihre (filmische) Auseinandersetzung mit unserer vielfach von ökonomischem Druck geprägten Gesellschaft. Ein Werkkomplex zur modernen Arbeitswelt von Loretta Fahrenholz ist übrigens noch bis zum 25. Mai in der Arbeiterkammer Wien zu sehen.

Ab Ende November ist dann die erste große Retrospektive zum Werk des österreichischen Künstlers Ernst Caramelle zu sehen. Der 1952 in Tirol geborene, gelernte Glasmaler hat schon seine künstlerische Laufbahn mit einem Résumé seines künstlerischen Werks begonnen. 1976 hatte er sein Studium an der Hochschule für angewandte Kunst mit der multimedialen Arbeit „Resumée“ bei Oswald Oberhuber abgeschlossen. Bekannt geworden ist er vor allem durch seine vielschichtigen, abstrakten Wandmalereien und auch im mumok wird Ernst Caramelle ein neues Raumkonzept mit Wandbild entwerfen.

Erstmals wird das mumok im Jahr 2018 auch eine Ausstellung in einer „Expositur“ zeigen. Nach der großzügigen Schenkung ihrer Sammlung an das mumok wird das Sammerpaar Gertraud und Dieter Bogner in der zweiten Junihälfte die Ausstellung „Yesterday, Today, Today“ in ihrem Schloss Buchberg bei Gars am Kamp beherbergen.

2017 war übrigens das erfolgreichste Jahr des mumok, was die Besucherzahlen und die Ticketverkäufe betrifft. Mehr durfte Direktorin Karola Kraus im Rahmen der Jahrespressekonferenz nicht verraten, da die exakten Zahlen für alle Bundesmuseen erst Ende Jänner durch das Bundeskanzleramt verlautbart werden.

--
Abbildung © mumok

Mehr Texte von Werner Rodlauer

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: