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collected #7 – Andere Räume: Heterotopische Räume

Die Ausstellung „Andere Räume“, die bis 21. Jänner im Bank Austria Kunstforum zu sehen ist, zitiert im Titel Michel Foucaults Konzept des espace autre. Andere Räume wie Museen, Kirchen, Schiffe oder Theater sind Orte mit eigenen Regeln und von der Norm abweichendem Verhalten. In der siebenten Ausgabe des Ausstellungsformats „collected“ finden sich Gemälde und Fotografien von acht KünstlerInnen wieder, die mit anderen, heterotopischen Räumen reale Orte kritisch hinterfragen. Die Arbeiten bewegen sich zwischen Realität und Utopie.

So beschäftigt sich Lois Renner mit dem Ort der künstlerischen Produktion, also seinem Atelier, das er in einem Modell im Maßstab 1:10 nachbaut und fotografiert. Zentrales Merkmal Eva Schlegels Fotografien ist die Unschärfe, mit der sie Bildinformationen verändert und so nur eingeschränkte Bildinhalte wiedergibt. Es entstehen ephemere Räume, die mit der Wahrnehmung des Betrachters spielen. Hans Schabus wiederum greift mit dem Schiff ein Exempel per se Foucaults heterotopischer Räume auf. Mit dem selbstgebauten Segelboot durchquert er die Wiener Gewässer und begibt sich so in einen geschlossenen Raum, der aus sich selbst lebt. Gerold Tagwerker, der oftmals in Chicago war, greift immer wieder Architekturmotive der Stadt der amerikanischen Moderne auf. In der Ausstellung ist es beispielsweise ein Foto, das in einem aufwärts gerichteten Blick das Gebäude Mies van der Rohes bei Nacht zeigt. Svenja Deiningers Malereien wirken abstrakt, aber vielmehr hinterfragt sie in ihnen Techniken, Farben und Kompositionen. Gerne setzt sie die Farbe Weiß ein, die durch die vielfach aufgetragenen Schichten eine Bewegung und Dynamik ins Bild bringt. Deiningers Gemälde definieren sich nicht über abstrakte Kompositionen, sondern über Schichtungen und Texturen, die beim Betrachter gewisse Irritationen auslösen.

Neben Hubert Schmalix und Alois Mosbacher, deren realistische Malereien Bildräume kreieren, zeigt die Ausstellung noch eine Arbeit von Gregor Pirker, der sich im Leporello dem virtuellen Raum widmet. Es stellt eine Bilderfolge dar, Szenen, die nicht unbedingt aufeinander folgen müssen und die man individuell zusammenstellen kann.

So widmet sich die Ausstellung unterschiedlichen Arbeiten aus verschiedenen Zeiten, die um die Thematik des Bildraums kreisen, sei es nun der virtuelle oder reale Raum.

Mehr Texte von Désirée Hailzl

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collected #7 – Andere Räume
29.11.2017 - 21.01.2018

Tresor im Bank Austria Kunstforum
1010 Wien, Freyung 8
Tel: +43 1 537 33 26, Fax: +43 1 537 33 18
Email: office@bankaustria-kunstforum.at
http://www.bankaustria-kunstforum.at/
Öffnungszeiten: täglich 10-19, Fr 10-21 h


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