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Gerhard und Birgit Gmoser-Preis für Gegenwartskunst, Secession Wien an Claudia Märzendorfer

Der zum dritten Mal verliehene „Gerhard und Birgit Gmoser-Preis für Gegenwartskunst, Secession Wien“ geht an die Wiener Künstlerin Claudia Märzendorfer. Die Jury, bestehend aus Ramesh Daha, Herwig Kempinger, Eva Schlegel, Esther Stocker und Maja Vukoje hat am
12. Oktober 2017 über die Vergabe des mit 5.000,- Euro dotierten Kunstpreises entschieden. Die Preisverleihung findet am 23. November um 19 Uhr in der Secession statt.
Claudia Märzendorfers künstlerische Praxis beschreibt man vielleicht am besten als Darstellungsversuch eines Moments, der aus der Kontrolle geraten, zugleich unmöglich und irgendwie „falsch“ zu sein scheint. Vielmehr als Werke für die Ewigkeit (und Produkte für den Kunstmarkt) zu schaffen, interessiert die Künstlerin das Prozesshafte, die Veränderung, auch das Verschwinden einer Arbeit. Folglich ist „Zeit“ Gegenstand in all ihren Arbeiten – ob in flüchtigen skulpturalen Installationen oder Objekten, die mit monumentalem Zeitaufwand hergestellt wurden.
Seit Ende der 1990er-Jahre arbeitet und experimentiert die Künstlerin wiederholt mit einem Verfahren und Material, das ihrem Interesse am Unbeständigen und Unkontrollierbaren entgegenkommt: Die Künstlerin produziert Objekte aus gefrorenem Wasser (fallweise auch gefrorener Tinte). Es entstehen ephemere, instabile Plastiken, deren Zerfallsprozess mit dem Zeitpunkt ihrer Präsentation einsetzt – und damit einmalige, magische Situationen, die wie bei musikalischen Live-Aufführungen immer auch einen Moment der Überraschung in sich tragen.
Die Jury begründet ihre Entscheidung folgendermaßen: „Die Jury des heurigen Gmoser Preises entschied einstimmig den Preis an Claudia Märzendorfer zu vergeben. Unter den zahlreichen hervorragenden Einreichungen besticht ihre Arbeit durch konzeptuelle Stringenz von hoher formaler Qualität und medialer Vielfalt.“
Die Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession vergibt in diesem Jahr zum dritten Mal den „Gerhard und Birgit Gmoser-Preis für Gegenwartskunst, Secession Wien“. Birgit Gmoser errichtete 1999 die „Gerhard und Birgit Gmoser-Stiftung“ – in Erinnerung an ihren verstorbenen Ehemann, den österreichischen Diplomaten und Maler Gerhard Gmoser – mit dem gemeinnützigen Zweck eines Förderungspreises für KünstlerInnen. Der Preis wurde österreichweit ausgeschrieben und richtete sich an alle KünstlerInnen, die in den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Fotografie und Neue Medien tätig sind. Der Preis wird 2020 erneut ausgeschrieben.

Foto: Claudia Märzendorfer: music typewriter, score #5, temporäre Skulptur/Eisgussarbeit mit Tinte, zwei meterhohe Stapel Partiturpapier auf Europalette, 2012/17, Foto: Claudia Märzendorfer

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